Android, die Kraft der zwei Herzen. Einschätzung LG P990 Optimus Speed.

Seit ein paar Tagen habe ich nun das LG P990 Optimus Speed im Stresstest und möchte Euch mit ungesponserten Informationen versorgen. Vermutlich habt Ihr – wie ich – schon einige Erfahrungsberichte im Netz gelesen, die wirklich sehr unterschiedlich sind. Dies hier sind ausschließlich Erfahrungen, die ich selbst erlebt und getestet habe.
Geliefert wurde wie immer innerhalb von einem Tag von Amazon. SUPER!
Die Verpackung war zwar etwas lediert, aber das Telefon ist ja ordentlich verpackt.  Beim Auspacken stelle ich schon fest, dass das HDMI-Kabel nicht im Lieferumfang dabei ist. Nach etwas googeln scheint das Normalität zu sein. Ein wenig schade wie ich finde, aber vielleicht leiste ich mir das mal. Aufgeladen wird über ein Mini-USB-Kabel, welches aber dabei ist. Wenigstens ein Headset ist dabei und eine Bedienungsanleitung. Ok, die werde ich hoffentlich nicht brauchen, sonst hat LG irgendwas falsch gemacht.
Als erstes mal den Akku einbauen sowie Speicherkarte und SIM. Der Deckel lässt sich nicht unbedingt toll öffnen, denn man erreicht schnell die Biegegrenzen des Kunststoffdeckels beim Ziehen. Ob das so geplant ist? Zumindest verliert man auf jeden Fall die Lust, den Deckel sinnlos zu öffnen. Beim Nokia 6110 war das ja eine beliebte Beschäftigung in langweiligen Meetings. Laut Öffnungsbeschreibung auf dem Deckel hab ich aber alles richtig gemacht.
Der Start lief ohne weitere Probleme recht fix. Mit den notwendigen Daten des gmail-Accounts und dem WLAN Schlüssel hat das Telefon sich so gut wie von alleine eingerichtet. Fehlen nur noch ein paar Apps, die ich zum Glück bei Appbrain gelistet habe. Alles in allem eine der schnellsten Telefonmigrationen, die ich je erledigt habe.

Vorher habe ich aber lieber noch die SD-Karte des Nexus One auf den Rechner kopiert, um mit einer frisch formatierten Karte ins Rennen zu gehen.
Der erste Eindruck : WAU! Iree schnell! Nachdem sich die Euphorie etwas gelegt hatte und ich wieder analytisch praktische Einschätzungen geben konnte (Nacht), sind mir doch ein paar Dinge eingefallen, die mich ein wenig nerven. Vielleicht bin ich auch als treuer CyanogenMod User ein paar Features gewohnt, die LG im 2.2.2-er Rom noch nicht eingebaut hat.
Ein Manko worauf ich noch keine Antwort bekommen habe ist, dass der Auslösesound der Videofunktion nicht abschaltbar ist. Es hilft auch nicht das komplette Telefon stumm zu schalten oder den Auslösesound der Kamera zu deaktivieren.
Nun fragt ihr euch sicher, was ist das für ein perverser Typ, der unerkannt filmen will? Ganz so ist es dann aber doch nicht. Aber versucht mal das eigene Kind in der natürlichen Umgebung unbemerkt zu filmen! Ein lautes Geräusch animiert mein Kind direkt alles fallen zu lassen und auf direktem Weg zu mir zu rennen, um einen Blick aufs Display zu erhaschen. Man könnte ja was verpassen. Also FAIL LG!
Weiterhin ist der Standard Launcher irgendwie nicht mein Fall und ich habe ihn mal gleich gegen den ADW Launcher aus dem market ersetzt. Der Lockscreen ist kaum mit einer Hand zu bedienen und sieht auch wirklich Grütze aus. Da ich sowieso ein Sperrmuster eingerichtet habe, stört das aber nun nicht mehr weiter.
Kann man eigentlich die Funktionen konfigurieren beim Herunterziehen der Statusleiste? Wer braucht denn bitte die Funktion Bildschirm drehen als shortcut?
Positiv ist mir die wesentlich bessere Sprachqualität im Gegensatz zum Nexus One aufgefallen sowie keinerlei Verzögerung beim Annehmen des Gespräches. Mit dem N1 hat das schon mal 3-4 Sekunden gedauert bis der Angerufene mich gehört hat.
Nach ein wenig suchen habe ich unter Einstellungen->Entwicklung->Aktiv bleiben auch die Funktion gefunden, wärend des Ladevorgangs das Display nicht zu deaktivieren. Das Display bleibt zwar an, dunkelt aber auf ca 20% runter. Kennt jemand eine Lösung? Ich möchte während der Navigation im Auto kein dunkles Display. Auch wenn das viele Navigationsprogramme intern eingebaut haben, lasse ich auch gerne mal den Twitter-Client im Auto laufen.
Übrigens war eines der ersten Optimierungen wie immer, die interne Tastatur, die übrigens Iphone like daher kommt, gegen Swype zu tauschen.  Das gibts kostenlos auf deren Webseite nach einer einfachen Registrierung. Das ist zwar nur eine Beta, aber das machen die schon seit Jahren so.
Browsen im Internet geht echt schnell und macht auf dem 4″ Display wirklich Spass. Für unterwegs doch recht ausreichend. Klar wiegt das Teil dann schon ein paar Gramm mehr, aber daran kann man sich gewöhnen.
1983 haben Typen ja auch das DynaTAC 8000X von Motorola in der Jacke geschleppt und sich gefreut keine Telefonzelle dabei zu haben. 🙂

quelle wikipedia

Zum Thema Stromverbrauch sind natürlich einige Sachen zu optimieren, um einigermaßen über den Tag zu kommen. Als erstes hab ich wie schon auf dem N1 Sweet Dreams immer am Laufen, um die Stunden der Nacht das Telefon auch schlafen zu legen. Manuell kann man das auch machen, aber ich würde das sowieso vergessen. Pünklich 6:11 ist es dann wieder da und es kommen die ersten Mails rein.
Als zweites schalte ich von 3G auf 2G, was doch erheblich Strom spart. Klar Displaylaufzeiten und viel Telefonieren drücken die Leistung genau wie aufwändige Applikationen. Welche das sind, muss man selber rausbekommen.
Ein USB-Kabel sollte man aber immer mit in der Tasche haben, da die Kapazität nicht wirklich ausreichend ist.  Wie immer lasse ich Battery Monitor Widget Pro mitlaufen, um die Änderungen sauber protokollieren zu lassen.
Im Moment vermisse ich mein Desktop Dock, wo man das Telefon ohne Kraft einfach ablegen konnte.
Was gibts denn schon für das LG? Kaufempfehlungen?
LG kündigte zwar schon vor einer Weile ein Update auf 2.3. an, dies wird sich aber bestimmt noch etwas ziehen. Alternativ wäre noch ein Custom Rom, aber solange das nicht Final ist, mag ich es diesmal nicht testen. Perspektivisch werde ich auf jeden Fall wechseln, da die Update-Zyklen bei LG einfach zu langsam sind.
Mein Fazit: Das Geräte-Update war sicher nicht das Günstigste, aber hat sich sicher gelohnt. Es ist kein Sprung wie es vom Iphone zum Android wäre, aber in Sachen Geschwindigkeit ist man damit für die nächste Zeit sicher gerüstet.
Ein paar Macken hat es sicher noch, aber vielleicht ist man auch ein wenig verwöhnt. Für mich steht fest, wenn die finale Version vom cyanogenmod verfügbar ist, werde ich Sie ganz sicher einsetzen. Für Gelegenheitsnutzer, die nur ein wenig telefonieren wollen, ist es definitiv eine Nummer zu mächtig. Will man aber ein wenig basteln, optimieren und kennt sich in der Android-Welt aus, ist es eine der im Moment besten Plattformen.

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