Gestern habe ich den Abend damit verbracht, ein vermeintlich kostenloses Hörbuch bei audible.de zu ordern. Nichts ahnend funktionierte auch alles bis zur Bezahlung von null Euro.
Der Link zum Herunterladen endete in einem 502 und wollte sich auch nach mehrmaligen Anklicken nicht anders verhalten. Standard Linux nicht unterstützt? Nach etwas Lesen hab ich rausbekommen, man benötigt ein Stück Software. Linux Version? Nöööö haben die nicht.
Zum Glück habe ich noch für Notfälle ein Windows auf einem anderen Rechner. Schnell mal die besagte Software installiert und das Hörbuch als Format „4“ heruntergeladen (hab ich irgendwo gelesen).
„Bitte wählen Sie eine Ausgabegerät“ steht da nun auf dem Bildschirm. Bitte was? Was geht die mein Ausgabegerät an? Schon schlimm genug zu einem Client gezwungen zu werden, kann man nicht einmal auf eine freie Formatwahl hoffen. Als Alternative kann man aber eine CD brennen, wenn man sich ITunes auf den Rechner läd. Die Wahl zwischen Pest und Cholera. Was soll das? Wenn ich Daten kaufe, sollte ich doch bitte selber entscheiden können, wie ich Sie konsumiere.  Eine Konvertierung nach mp3 ist durch legale Zusatzsoftware kaum zu machen und wenn, dann nur mit erheblichem Aufwand. Ich habe also schon das X-Fache an Zeit verschwendet, was die eigentliche Spieldauer des Hörbuches selber ist.
Hätte ich es in einem normalen Buch gelesen, wäre ich auf jeden Fall schon fertig.
In meiner Verzweiflung musste ich  dann doch ITunes installieren, um das File auf eine physische CD zu brennen… Ähh nein, eine CD ist zu klein also DVD … um sie dann anschließend wieder als mp3 zu rippen, damit ich Sie auf allen meinen Geräten anhören darf? Einen oder mehrere Rohlinge wollte ich nun nicht noch opfern, da ich die im Leben nicht noch einmal brauche.
Als Alternative bietet sich die Demoversion von Phantom Drive an, welche nicht nur ein virtuelles CD/DVD Rom emuliert, sondern auch gleich einen Brenner vorgaukelt. Itunes hat es nicht bemerkt und brav eine virtuelle CD gebrutzelt. Nachdem Itunes noch eine zweite Scheibe verlangt hat und diese mit ein paar Mausklicks serviert wurde, lagen die begehrten Audio Files im Image. Wenn man nun das erstellte Image im Phantom Drive als Laufwerk mountet, kann man z.B. mit freerip diese Files ins mp3 Format rippen.
Puh, nun gehts ans Säubern des Rechners, Alles wieder runter, was ich sicher nicht noch einmal brauche. Denn der Account bei audible wurde nach der Aktion wieder gelöscht, was übrigens auch nicht so einfach geht. Man muss unter „eigene Fragen stellen“ „Benutzerkonto löschen“ auswählen und dein Anliegen beschreiben. Dies habe ich von der freundlichen Stimme der kostenlosen Hotline! Ein direktes Löschen ging leider nicht. Es scheint mir, man wolle es dem Kunden nicht zu einfach machen, sein Account zu löschen.
Lieber Herr XXX,
die Löschung eines Benutzeraccounts ist nur durch den Kundenservice möglich.
Ich habe für Sie den Account nun gelöscht.
Bei weiteren Fragen sind wir gerne für Sie da.
Herzliche Grüße
XXX XXX Audible-Kundenservice
Nach gefühlten 2 Stunden hab ich mindestens 100x geflucht und mich über den Laden aufgeregt.

Mein persönliches Fazit fällt daher recht eindeutig aus: Finger weg von audible.de! Es gibt genug alternativen DRM, um freies Material zu kaufen ohne diese undurchdachten Technologien, die einem viel Zeit kosten.

Zitat: Verlinken werde ich es aber nicht ! Ein Auszug aus der Hilfe: